Alten Mac wiederbeleben mit dem OpenCore Legacy Patcher
Irgendwann hat jeder Apple Mac mal sein End Of Life erreicht und wird Herstellerseitig nicht mehr unterstützt. Nun kann man sich entscheiden, ob man das Gerät, trotz möglicher Sicherheitslücken weiterhin nutzt oder entsorgt. Dumm ist, wenn das gute Stück eigentlich noch für die ein oder andere Aufgabe genügen würde.
Eine Alternative wäre, Linux zu installieren. Was aber, wenn man nicht ohne MacOS möchte. Hier kommt der OpenCore Legacy Patcher (OCLP) ins Spiel.
Was ist der OpenCore Legacy Patcher?
Die App basiert auf dem OpenCore Projekt. Hierbei handelt es sich um einen Bootloader, der neuere MacOS Versionen auf älteren Macs zum laufen bringt.
OCLP ist nun in Version 0.6.2 erschienen und unterstützt auch MacOS 13 (Ventura). Wir haben uns das Projekt einmal angeschaut.
Ausgangslage
Ein altes Macbook Pro 13″ Mitte 2010, das seit einigen Monaten im Schrank verstaubt und auf dem High Sierra installiert ist. Leider mussten wir als erstes feststellen, dass der Akku hinüber war. Also erst einmal einen neuen besorgen. Hier haben wir uns für einen Akku von NinjaBatt* entschieden, wobei es natürlich auch günstigere Modelle gibt. Vorteil hier ist, dass die benötigten Schraubendreher gleich beiliegen. Insbesondere für die berüchtigten 3-Punkt Schrauben.
Voraussetzungen
Der Mac muss natürlich durch das Projekt unterstützt werden.
Ein USB-Stick mit mindestens 16 GB. Kleiner Hinweis: Im ersten Versuch hatten wir einen USB Card Reader verwendet und sind auf die Nase gefallen (mit mehreren unterschiedlichen SD Karten). Hier meldet der Installer beim Booten, dass das Installationsmedium beschädigt ist. Erst nach dem Wechsel auf einen nativen USB-Stick gab es keine Probleme.
Für eine MacOS Version entscheiden. Wir haben MacOS Monterey genommen. In erster Linie, weil Apple einige Treiber aus Ventura entfernt hat. Dies führt dazu, dass weder das Touchpad noch eine angeschlossene Maus erkannt wird. Hier schafft ein USB-Hub Abhilfe, aber den hatten wir gerade nicht zur Hand.
Vorgehen
Vorab schnell den Akku getauscht
Über Github die App laden dortania/OpenCore-Legacy-Patcher
Die Installation selbst ist sehr ausführlich auf den Projektseiten beschrieben – OpenCore Legacy Patcher
Ablauf
Der Ablauf ist recht simpel. Allerdings ist die Reihenfolge der Buttons in der OCLP App etwas verwirrend, wenn man die Anleitung nicht entsprechend beachtet – Wer liest schon Anleitungen!?
Über „Create macOS Installer“ das offizielle Installationspaket von Apple laden, in Apps / Programme verschieben, auf den USB-Stick schreiben, den Bootloader installieren und rebooten. Beim booten die Optionstaste drücken, um vom Stick zu booten.
Schon kann installiert werden.
Fazit
MacOS Monterey läuft bisher problemlos auf einem fast 13 Jahre alten Macbook Pro. Einzig die NVIDIA Grafikkarte scheint kleinere Probleme zu haben. Beim Aufruf eines Kontextmenüs scheint der Desktophintergrund etwas flimmernd durch. Das kann man aber durchaus verkraften.
Bevor man das Macbook entsorgt, eine gute Möglichkeit zur Weiternutzung.
warum der Weg über einen USB-Stick und nicht alles direkt lokal installieren? Also OLCP direkt auf dem Mac installieren und das dortige OS spoofen. Dann über die Updatefunktion auf Ventura upgraden? Welche Nachteile hat das?
Moin, eine genaue Erklärung habe ich nicht, aber ich gehe davon aus, dass es einfach nicht funktioniert.
Es wird ein Bootmedium erstellt, von dem dann gebootet wird, um MacOs zu installieren. Das geht nicht, wenn das Zielmedium gleichzeitig das laufende System ist. Zudem wird ja nicht im eigentlichen Sinne gespooft, sondern das System wird mit angepassten Treibern geladen, die die Hardware unterstützen und die Apple nicht mehr liefert.